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Die größten Bands der 70er!

Die besten und größten Bands der 70er auf einen Blick!

1. Led Zeppelin

Led Zeppelin stehen für die Revolution der Rockmusik in den 70ern wie kaum eine andere Band. Bis heute haben sie mehr als 300 Millionen Platten verkauft. Ihre Anfänge sind auf die britische Band "The Yardbirds" zurückzuführen. Jimmy Page spielte dort ab 1966 erst E-Bass und baute die Band später mit Robert PlantJohn Bonham und  John Paul Jones neu auf - vorerst unter dem Namen "The New Yardbirds". Da anfangs der Erfolg ausblieb, entschieden sich die Musiker für einen Imagewandel. Ein neuer Name und ein neuer Musikstil mussten her! Während der ersten US-Tournee in den Wintermonaten 1968 und 69‘ spielten Led Zeppelin zunächst noch als Vorgruppe für Vanilla Fudge, Iron Butterfly, Alice Cooper und Country Joe and the Fish. Die Geschichte von Iron Butterfly, welche sich nach ihrer unschlagbar guten Vorband nicht mehr auf die Bühne wagten, wird bis heute gerne erzählt.

Etwa zur gleichen Zeit schloss die Band einen Vertrag mit Atlantic Records ab und nahm in nur 30 Stunden im Studio ihr Debütalbum "Led Zeppelin" auf. Im Herbst 1969 erschien "Led Zeppelin II", ein Jahr später "Led Zeppelin III"  und Nummer vier dann im November 1971. Mitgeliefert wurden Klassiker wie: “Whole Lotta Love”“Stairway to Heaven”“Immigrant Song”“Black Dog” oder “Rock and Roll”

Led Zeppelin steht nicht nur für anspruchsvollen, virtuosen und authentischen Rock 'n' Roll, sondern auch für Protz und Exzess. Page, Plant, Jones und Bonham - damals zwischen 25 und 30 Jahre alt - traten vor zehntausenden Fans auf, wurden überall vergöttert, sind Multimillionäre, besaßen sogar ein Privatflugzeug mit eigenem Bandlogo. Die weiblichen Fans warteten Backstage, auf dem Rollfeld oder in den Hotels und der Alltag war von Drogen geprägt. Der pure Exzess aus Sex, Drugs & Rock 'n' Roll - nach oben hin war da nur noch wenig Luft!

Schlagzeuger John Bonham entwickelte in der Zeit eine ernste Alkoholsucht. Da er seinen Rausch teilweise gut beherrschen konnte, merkten seine Bandkollegen es nicht mehr, wenn er betrunken war. Außer, wenn er auf der Bühne vom Hocker fiel, wie am 27. Juni 1980 in Nürnberg. Oder am 24. September, als er den ganzen Tag über Wodka trank und daraufhin bei den Proben nicht mehr leistungsfähig war. Am Abend brachte ein Roadie den Schlagzeuger ins Bett. In der Nacht erstickte John Bonham mit 32 Jahren an seinem Erbrochenen. Am 4. Dezember 1980 besiegelten Page, Plant und Jones daraufhin das Ende der Band durch eine Pressemitteilung. Neben dem Reunion-Konzert im Dezember 2008 mit John Bonhams Sohnemann Jason Bonham am Schlagzeug (welches schneller ausverkauft war, als man sich vorstellen kann) gab es auch noch ein Konzert zusammen mit den Foo Fighters, bei dem zumindest Jimmy Page und John Paul Jones dabei waren. Was eine erneute Reunion angeht, sagte Sänger Robert Plant 2018 zuletzt:

Eine Reunion von Led Zeppelin gibt’s höchstens an einer Pommesbude in Camden.
Led Zeppelin - Black Dog (Live at Madison Square Garden 1973) (Official Video)
Led Zeppelin - Black Dog (Live at Madison Square Garden 1973) (Official Video)

2. Pink Floyd

Pink Floyd entstehen Mitte der 60er. Die Gitarristen David Gilmour und Syd Barrett kennen sich aus ihrer Kindheit, haben am „Hills Road Sixth Form College“ zusammen studiert und erste Akkorde gelernt. 1965 schließt sich Barrett dem Trio Roger Waters (Gesang, Bass), Rick Wright (Keyboards) und Nick Mason (Schlagzeug) an und die Band Pink Floyd wird gegründet. Im Frühjahr entsteht dann das erste Debütalbum „Piper at the Gates of Dawn“.  

Syd Barrett war in den 60er Jahren Bandleader, bis er allmählich den Verstand verlor und aus der Band geworfen werden musste. Es kam sogar soweit, dass er auf der Bühne stand und sich weigerte, Gitarre zu spielen oder die selbe Textzeile immer wieder wiederholte.

In den 70er Jahren wurde Pink Floyd zu einer der erfolgreichsten Rockbands weltweit. Dabei entwickelte sich Roger Waters immer mehr hin zum Bandleader und hauptsächlichen Songwriter. Der absolute Durchbruch gelang der Gruppe mit dem Album "Dark Side Of The Moon" im Jahre 73‘.

Die kommenden Alben und Singles sorgten für einen weltweiten Ansturm auf die Verkaufsstellen und stürmten in den USA den ersten Platz der Billboard-Charts. Alleine in Großbritannien gab es Vorbestellungen in Höhe von 250.000 Exemplaren. Das nächste Album „The Wall“ brachte heftige Diskussionen innerhalb der Band über deren kommenden Werdegang mit sich. Keyboarder Richard Wright musste die Band daraufhin im Streit verlassen. „The Wall“ galt seither als der letzte große Meilenstein der legendären britischen Band. Einige Jahre später verließ auch Waters die Band und weitere große Erfolge blieben aus.  Als 2006 Band Gründer Syd Barrett starb, gaben Pink Floyd ein letztes Konzert zu seinen Ehren – auch Roger Waters trat wieder auf. 2008 starb dann Mitgründer Richard Wright im Alter von 65 Jahren.

Pink Floyd - " Live Atlanta 1973 "
Pink Floyd - " Live Atlanta 1973 "

3. Rolling Stones

Die Geschichte der Rolling Stones begann – der Sage nach - 1961 (nach anderen Quellen 1960) auf dem Bahnsteig der südenglischen, etwa 20 km von London entfernten Stadt Dartford. Hier trafen sich zufällig die zwei Männer, die zu den beiden Haupt-Urgesteinen der späteren Erfolgsgruppe wurden: Mick Jagger  und Keith Richards. Beide sind 1943 in Dartford geboren und haben sich als Kinder kennengelernt, später aber aus den Augen verloren. 

Bei ihrem Zufallstreffen stellten die beiden Kindheitsfreunde fest, dass sie den gleichen Musikgeschmack teilten. Sie verabredeten sich, um gelegentlich zusammen Musik zu machen. Gemeinsam mit Dick Taylor gründeten sie die Gruppe „Little Boy Blue And The Blue Boys“.

Anfang 1962 hatten Jagger und Richards in einem Londoner Club eine Jamsession mit der Blues-Größe Alexis Korner. Bei dieser Gelegenheit lernten sie den Gitarristen Brian Jones kennen. Zusammen gründeten sie die Gruppe The Rolling Stones (anfangs noch „Rollin' Stone“). Der Name soll einem Muddy-Waters-Song entnommen worden sein und nach einem englischen Sprichwort auf einen rollenden Stein hinweisen, der dauerhaft in Bewegung bleibt, und deswegen kein Moos ansetzt. Richards brach die Schule ab, Jonesgab seinen Verkäuferjob auf, nur Jagger blieb zunächst noch an seiner Schule. Die drei Musiker zogen in eine einfache Wohnung in London-Chelsea und begannen nach und nach an ihrer Erfolgsgeschichte zu werkeln. 

Der erste Manager der Stones, Andrew Loog Oldham, baute geschickt ein „Böse Jungs“-Image auf und brachte die Stones damit im kommerziell interessanten Gegensatz zu den "braven" Beatles.

Mit „Its All Over Now“ gelang den Stones ihr endgültiger Durchbruch: Das Lied belegte 1964 in England Platz 1 der Charts. Es folgten etliche Tourneen, unter anderem in Deutschland, und Hits wie „I Can't Get No (Satisfaction)“ , „Paint It Black“  und „Jumpin' Jack Flash“.

Brian Jones, der dem „Böse Jungs“-Image am meisten entsprach, wurde aufgrund seiner diversen Probleme mit Drogen und Alkohol zunehmend unzurechnungsfähig, so dass die Gruppe ab 1967 keine Konzerte mehr geben konnte.

Der mittlerweile zum Sexsymbol gewordene Mick Jagger, drängte Jones, die Gruppe zu verlassen. Jones akzeptierte im Juni 1969 eine Abfindungslösung und wurde einen Monat später tot in seinem Swimmingpool aufgefunden. Die Umstände seines Todes sind bis heute Ursprung für verschiedene Verschwörungstheorien und Todesszenarien. 
Den Stones gelang es, ihre Produktionen im Laufe der Jahrzehnte immer wieder dem musikalischen Zeitgeist anzupassen, den sie auch ein gutes Stück selbst mitprägten. 2003 wurde Jagger von Prince Charles persönlich zum Ritter geschlagen. Seit den 90ern waren die Stones vor allem durch unter dem Band-Logo der „großen Zunge“ inszenierte Tourneen bekannt, die durch ihren technischen Größenwahnsinn auffielen: das Copacabana-Strand-Konzert in Rio de Janeiro 2006 wurde mit 1,2 Millionen Zuschauern das größte Live-Konzert aller Zeiten.

I Can't Get No Satisfaction The Rolling Stones From The Vault The Marquee Club Live In 1971
I Can't Get No Satisfaction The Rolling Stones From The Vault The Marquee Club Live In 1971

4. Queen

Queen wurden 1970 in Großbritannien gegründet. Die Bandbesetzung mit Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor und John Deacon blieb mehr als zwei Jahrzehnte lang unverändert. Die Musik der Band ist durch große stilistische Vielfalt gekennzeichnet, und alle Bandmitglieder waren immer am Songwriting beteiligt. Die im Oktober 1975 veröffentlichte Vorabsingle „Bohemian Rhapsody“ wurde zum Weihnachts-Nummer-eins-Hit des Jahres und belegte neun Wochen lang Platz eins der britischen Charts. Die Hymne landete sogar im Guinness Buch der Weltrekorde, als "beste Single Großbritanniens für die vergangenen 50 Jahre".

Ab diesem Zeitpunkt gingen ihre internationalen Erfolge kontinuierlich weiter: Queen waren so bekannt, dass aus ihnen sogar ein weiterer Guinness-Weltrekord entstand. "Bohemian Rhapsody" führte zu einem Fanclub, welcher der langanhaltendste Fanclub der Welt einer Rockgruppe war. Allerspätestens mit dem von Mercury komponierten "We Are the Champions" gab es dann weltweit kein Halten mehr. Nach weiteren Klassikern wie "We Will Rock You" oder auch "Don't Stop Me Now" waren Queen bereits im Jahr 1981 in der komfortablen Situation, ihr erstes Greatest-Hits-Album zu veröffentlichen, welches bis heute das kommerziell erfolgreichste Album Großbritanniens ist.

Aber zurück in die 70er - genauer gesagt ins Jahr 1979. Im Juni begannen die Aufnahmen für das nächste Album in den Münchner Musicland Studios. Toningenieur und Co-Produzent war dabei erstmals Reinhold Mack, welcher die Musik von Queen in neue Bahnen lenken sollte. Mit "Crazy Little Thing Called Love" im Oktober '79 gelang Queen dann erstmals der Sprung an die Spitze der US-amerikanischen Single-Charts. Und als wäre das noch nicht besonders genug, ist Freddie Mercury darauf zum ersten und auch einzigen Mal als Rhythmusgitarrist zu hören. Letztendlich war es die „Crazy Tour“ durch Großbritannien, welche den Schlussakkord zu den extrem erfolgreichen 70er-Jahren für Queen darstellen sollte: Am 26. Dezember spielten sie in London ein Wohltätigkeitskonzert für die notleidende Bevölkerung Kambodschas.

Queen - Keep Yourself Alive (Live At The Rainbow)
Queen - Keep Yourself Alive (Live At The Rainbow)

5. AC/DC

Im November des Jahres 1973 gründeten die schottischen Brüder Angus McKinnon Young und Malcolm Mitchell Young die Band AC/DC in Sydney (Australien). Die Idee zum Bandnamen stammt von der Schwester der Young-Brüder: Beim Anblick der Beschriftung ihrer Nähmaschine (AC/DC steht für Wechselstrom/Gleichstrom) kam ihr der Gedanke, dass dieser optimal zum kräftigen Strom-Gitarren-Rock der Band passen würde.

Prägend wirkte sich vor allem der Sänger Ronald Belford "Bon" Scott auf die Band aus, der bis zu seinem Tod nach einem Alkoholexzess 1980, Frontmann der Gruppe blieb. Bekannt wurde die Gruppe durch ausgedehnte Tourneen in Australien. Das Debütalbum "High Voltage" erschien 1975 in Australien und später auch in Amerika und Europa. Mit diesem Album erlangten sie immer mehr an Bekanntheit und begannen im Jahr darauf auch durch die Vereinigten Staaten und Großbritannien zu touren.

Nur kurze Zeit nach dem das erfolgreiche Album "Highway To Hell" auf dem Markt war, verstarb der Sänger Bon Scott. Die Band war gerade mit Aufnahmen für ein neues Album beschäftigt, welche daraufhin kurzzeitig eingestellt wurden. Überlegungen, AC/DC aufzulösen, wurden (zum Glück) verworfen und der neue Sänger Brian Johnson wurde schließlich in die Band aufgenommen.

Das erste Album mit dem neuen Frontmann war "Back In Black". Es wurde mit Multi-Platin und sogar mit Diamant ausgezeichnet, für ca. 42 Millionen verkaufte Exemplare und ist damit das erfolgreichste Album von AC/DC, sogar "das meistverkaufte Album einer Band aller Zeiten"! Nach Aussage von Angus Young soll das ganz in schwarz gehaltene Cover ein Zeichen der Trauer für den verstorbenen Frontmann und Freund Bon Scott sein.

Nach diesem Album brach die Erfolgssträhne der Band nicht mehr ab. Am 13. November 2020 erscheint mit "Power Up" das inzwischen 16te internationale Studioalbum der legendären Hard-Rocker.

AC/DC - Let There Be Rock (Apollo Theatre, Glasgow, April 1978)
AC/DC - Let There Be Rock (Apollo Theatre, Glasgow, April 1978)

6. Deep Purple

Gegründet wurde Deep Purple im Februar 1968 von Jon Lord, Ian Paice und Ritchie Blackmore. Das Guinness-Buch der Rekorde nahm Deep Purple 1975 dank ihrer 10.000 Watt starken Marshall-PA-Anlage, die bis zu 117 dB erreichte, als „lauteste Popgruppe der Welt“ auf. Im Verlauf der von zahlreichen Besetzungswechseln geprägten Bandgeschichte erfolgten dabei auch viele musikalische Neuausrichtungen. 

Deep Purple entstand, als die Londoner Geschäftsleute Tony Edwards und John Coletta 1967 beschlossen, in eine Rockband zu investieren, und Jon Lord mit der Gründung einer Rockgruppe beauftragten. Aus der Band „Roundabout“, die sich damals aus Ritchie BlackmoreJon Lord von den Flowerpot Men, dem Ex-Searchers-Schlagzeuger und Sänger Chris Curtis (Gesang), Dave Curtiss (Bass) und Bobby Woodman (Schlagzeug) zusammensetzte, bildete sich im April 1968 Deep Purple. Für ihren neuen Namen entschied sich die Band nach einer kurzen Tour durch Skandinavien: der Name heißt zwar aus dem Englischen übersetzt „tiefes Purpur“ und gilt dort als Slangbegriff für LSD, tatsächlich bezieht er sich aber auf den Jazzklassiker „When the Deep Purple Falls“ von Peter DeRose. 

Das Debütalbum „Shades of Deep Purple“ aus dem Jahr 1968 nahm die Band innerhalb von drei Tagen auf. Der noch an der Popmusik der Beatles orientierte Sound war in seiner Härte für die damalige Zeit teilweise ungewöhnlich. Er wird daher von Kritikern als Grundlage für die Entwicklung des Hard Rocks und späteren Heavy Metals angesehen. Das Album enthält neben eigenen Songs wie „Mandrake Root“, auch einige Coverversionen, unter anderem „Help!“ von den BeatlesJimi Hendrix’ „Hey Joe“ und das von Joe South geschriebene „Hush“. Mit Letzterem hatte die Band ihren Durchbruch in den USA und Kanada, wo die Single Platz 2 der Charts erreichte. Am 6. Juli trat die Band im Vorprogramm der Byrds erstmals auf britischem Boden auf. Nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums tourte Deep Purple als Vorgruppe von Cream und danach auf eigene Faust durch die USA.  Das 1970 veröffentlichte Album „Deep Purple in Rock“ kann als ein Wendepunkt in der Geschichte der Band wie auch in der Geschichte der Rockmusik gesehen werden. Das erste auch in Europa erfolgreiche Album bedeutete den weltweiten Durchbruch der Band und bekam auch viel internationale Aufmerksamkeit. In Großbritannien erreichte es die Chartposition vier und verbrachte in Deutschland gar zwölf Wochen auf Platz eins. 

1971 gründeten die Musiker ihr eigenes Platten-Label "Purple Records". 1972 erschien Deep Purples meistverkauftes Studioalbum "Machine Head", das mit ihren anderen Alben „Fireball“ und „Deep Purple in Rock“ zu den bedeutendsten Deep Purple-Alben zählt, sowie neben Led Zeppelins „Led Zeppelin IV“ und Black Sabbaths „Paranoid“ als „Holy Trinity“ (Dreifaltigkeit) des Hardrock bezeichnet wird. Da die Band sehr häufig weltweit auf Tournee war, kam es immer häufiger zu Spannungen und Konflikten zwischen den Musikern. Zu den Aufnahmen von „Who Do We Think We Are“ im Jahre 73‘ gingen die Bandmitglieder getrennt ins Studio. Zunächst hieß es, man wolle die Band komplett auflösen, später wurden nur Ian Gillan und Roger Glover, vermutlich vor allem wegen der Differenzen mit Ritchie Blackmore, ausgetauscht. Blackmore verließ 75‘ jedoch die Band wieder um seinen eigene zu gründen. Der Rest der Gruppe tat sich schwer damit, geeigneten Ersatz für Blackmore zu finden, da dieser als Gründungsmitglied den Bandstil entscheidend mitgeprägt hatte. 

Schwere Drogenprobleme von Bassist Hughes und des neuen Gitarristen Bolin, aber auch unterschiedliche musikalische Vorstellungen der Mitglieder zerstörten schließlich den Zusammenhalt der Band. Daher löste sich die Band nach einem letzten Konzert am 15. März 1976 in Liverpool auf.

Doch im April 84’ kam es nach erheblichen Anstrengungen des Plattenlabels  „Polygram“ zu einer Reunion der Band. Mit dem 84‘ produzierten Album „Perfect Strangers“ konnte die Band noch einmal Erfolge verbuchen. Die nachfolgende Tournee, bei der die Band auch in England gemeinsam mit den ScorpionsMeat Loaf und UFO vor etwa 80.000 Fans spielte, wurde ebenso ein großer Erfolg.  Nach etlichen Besetzungswechseln wurde die Band 2016 in die Rock Hall of Fame aufgenommen. Im Januar 2016 begab sich die Band erneut ins Studio um innerhalb von 28 Tagen das 20. und letzte Studioalbum der Band aufzunehmen: „inFinite“. Im Anschluss an die Veröffentlichung des Albums startete im Mai 2017 in Rumänien die "inFinite – The Long Goodbye Tour", die den langen Abschied von Deep Purple einläuten soll. Anfang 2019 sind sie aber nochmal auf große Europa Tour gegangen!

Deep Purple - Made in Japan - Highway Star (video)
Deep Purple - Made in Japan - Highway Star (video)

7. The Beatles

Die Beatles gehören wohl eher zu den größten Bands der 60er, als in diese Aufzählung. Doch da ihr Einfluss auch im Folgejahrzehnt nicht zu leugnen ist und die verbliebenen Mitglieder der Pilzköpfe in den 70ern genau so mitmischten, wie alle anderen. Haben wir uns entschieden sie mit in diese Auflistung zu nehmen. Selbst nach mehr als fünf Jahrzehnten nach ihrer Auflösung sind die Beatles für Jung und Alt ein Begriff. Kein Wunder also, dass sie mehr Nummer-Eins-Hits und Alben vorweisen können als jede andere Gruppe weltweit. Bis heute verkauften sie mehr als 1,3 Milliarden Tonträger!

1961 nahmen die Beatles, die sich damals noch „Beat Brothers“ nannten, als Begleitband Tony Sheridans ihre erste Platte auf. Ein Jahr später begann dann ihre eigene Karriere mit dem Song "Love Me Do". Schon früh tauchte der Begriff "Pilzköpfe" (engl. "moptops") auf, natürlich wegen der außergewöhnlichen Frisuren von John LennonGeorge Harrison,Paul McCartney und Ringo Starr

Trotz ihrer relativ kurzen Zeit als Band brachen die Beatles etliche Rekorde. 64’ belegten sie mit den Singles “Can’t Buy Me Love”,” Twist and Shout”“She Loves You”“I Want to Hold Your Hand” und “Please Please Me” die ersten fünf Plätze der Musikcharts. Das hatte außer ihnen noch niemand geschafft. Die "Beatles-Bombe" hatte eingeschlagen, jeder nächste Song wurde zur Nummer Eins in den UK-Charts und bald auch im Rest von Europa. Die Fangemeinde wuchs zu unüberschaubaren Massen heran, und es trat etwas zuvor nie da gewesenes ein: die "Beatlemania", eine absolute Massenhysterie, ausgelöst von vier gerade noch unbekannten Jungs aus Liverpool.
 
Nach zwei sehr erfolgreichen Langspielplatten kam 1964 der erste Beatles-Film, „A Hard Day's Night“ in die Kinos, die dazugehörige LP verkaufte sich super. Ein Jahr später folgte der zweite Film „Help!“. Ab 1965 begannen sich die Beatles musikalisch und textlich zu verändern, sie entfernen sich von den typischen Beat- und Rock’n’Roll-Klängen und verpassten ihren Texten zunehmend mehr Tiefgang, was vielleicht auch dem größer werdenden Einfluss von Drogen zu „verdanken“ war. Doch die Jungs wurden auch langsam erwachsen und so ist es nicht verwunderlich, dass ihre Kompositionen komplexer, anspruchsvoller und innovativer wurden. Ihren neuen Sound auf die Bühne zu bringen, das wurde allerdings immer schwieriger, sowohl durch technische Schwierigkeiten, als auch (tatsächlich) durch das viel zu laute Gekreische ihrer unzähligen Fans bei Auftritten rund um die Welt. Und so traten sie am 29. August 1966 das letzte mal live auf der Bühne auf und beschlossen, ab sofort nur noch im Studio zu arbeiten.

Zum Abschluss spielten 1969 die Beatles noch einmal den passenden Akkord: Für eine Filmszene traten John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr am 30. Januar noch einmal live auf. Auf dem Dach des Apple-Gebäudes in London spielten sie ein nicht angekündigtes Konzert. Der Verkehr stockte, die Menschen drängelten und die Polizei musste Ordnung ins Chaos bringen. 

Wenige Monate später gab Paul McCartney seinen Ausstieg bei den Beatles und damit das Ende der Band bekannt. Die vier Musiker wurden sich einfach nicht mehr einig über Musik, Finanzen und über die Band als solche...auch der überraschende Tod des langjährigen Managers Brian Epstein hatte massive Auswirkungen auf das eh schon wackelige Band-Gefüge.

John Lennon wurde am 8. Dezember 1980 von Mark David Chapman, der als geistig verwirrt galt, in New York vor seinem Appartement erschossen. George Harrison verstarb am 29. November 2001 an Krebs. Paul McCartney und Ringo Starr weilen glücklicherweise nach wie vor unter uns! 

The Beatles - Don't Let Me Down
The Beatles - Don't Let Me Down

8. The Who

1964 gründeten Pete Townshend, Roger DaltreyJohn Entwistle und Keith Moon die nach kurzer Zeit bereits extrem bekannte und erfolgreiche britische Band The Who, die sich bei ihren ersten Auftritten vor allem mit der kompletten Zerstörung ihres Bühnenequipments einen Namen machte.

In ihren ersten Jahren waren viele ihrer Auftritte ein wirtschaftlicher Flop. Weil die Gagen zu klein, der finanzielle Schaden aber oft zu groß war. Anfangs, so Sänger Roger Daltrey, habe die Band nur rund 100 Pfund pro Auftritt erhalten, aber meistens Equipment von wesentlich höherem Wert zerstört. Doch anfang 1965 gelangte die Single "I Can't Explain" in die Charts. Die Texte und die ungewöhnlich raue rhythmusbetonte Musik machten The Who schnell beliebt unter den Fans. Dem internationalen Publikum stellte sich die Band mit ihrem ersten Album „My Generation“ und dem Auftritt beim legendären Woodstockfestival 1969 vor. Auch die Veröffentlichungen des Konzeptalbums „Tommy“ im selben Jahr sowie der Platte „Live at Leeds“ sorgte für viel positive Aufmerksamkeit. 

Nach dem tragischen Tod des Schlagzeugers Keith Moon 1978 durch eine Medikamentenüberdosis, spielte die Band zunächst mit anderen Drummern weiter, bis es 1983 zur Auflösung kam. 1999 gründete sich die Band wieder neu, spielte vereinzelte Live-Auftritte und ging 2006 unter teils neuer Besetzung sogar noch einmal auf Welttournee!

The Who - Won't Get Fooled Again (Shepperton Studios / 1978)
The Who - Won't Get Fooled Again (Shepperton Studios / 1978)

9. The Eagles

Der Aufstieg der Eagles begann im August 1971 in Los Angeles. Die Band bestand aus vier Musikern, die Musik im Bereich von hartem Rock ’n‘ Roll bis hin zum Bluegrass produzierten. Über die Namensfindung der Gruppe gibt es selbst von den daran beteiligten Personen unterschiedliche Geschichten. Was von den Mitgliedern aber bestätigt wurde, ist, dass der Bandname „Eagles“ unter dem Einfluss von psychotropen Substanzen in einer gemeinsamen Nacht in der Mojave-Wüste gefunden und auserwählt wurde!

Ihr erstes Bestseller-Album brachte ganze drei Hitsingles mit sich, wie zum Beispiel „Take It Easy“. Ihr großer Durchbruch gelang ihnen mit ihrem zweiten Album „Desperado“
Besonders die Ende Februar 1977 veröffentlichte Singleauskoppelung „Hotel California“ machte die Eagles zu internationalen Stars. Der Song wurde fortan von Fans weltweit als Hymne für die Hippiebewegung, Esoterik, Drogenkonsum und für „the free love“  verehrt.

Der riesige Erfolg samt ausgedehnten Welttourneen und ständiger Medienpräsenz hatte jedoch auch seine Schattenseiten, die Bandmitglieder entfremdeten sich zunehmend voneinander und die Gruppe gab 1980 ihre erste Auflösung bekannt. Nach 14-jähriger Trennung kam es, nachdem die Bandmitglieder Glenn Frey und Don Henley 1989 erstmals wieder gemeinsam auftraten, zu Gerüchten um eine eventuelle Wiedervereinigung der Band. Tatsächlich bewahrheiteten sich 94' die Spekulationen und die Band bahnte sich ihren Weg zurück an die Spitze, und zwar mit weiteren weltweiten Veröffentlichungen und Tourneen bis zum Sommer 2015. Seit dem Austritt des Gitarristen Don Felder 2001 bestand die Band nur noch aus vier Mitgliedern. 

Mit Glenn Freys Tod Anfang 2016 verloren die Eagles eine weitere zentrale Band-Persönlichkeit. Don Henley schloss daraufhin ein Weiterbestehen der Eagles zunächst aus, revidierte die Aussage jedoch im Frühjahr 2017 mit der Ankündigung einer fortgesetzten Zusammenarbeit der verbliebenen Bandmitglieder mit Live-Auftritten und neuem Material. An die Stelle von Glenn Frey trat sein Sohn Deacon, zudem wurde die Gruppe durch die Aufnahme von Vince Gill wieder fünfköpfig.

Den wesentlichen Anteil am Erfolg hatte die Band natürlich ihren zwei musikalischen Köpfe, Don Henley und Glenn Frey zu verdanken. Beide wurden im Jahr 2000 in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen. 

Eagles - Hotel California (Live in Washington 1977)
Eagles - Hotel California (Live in Washington 1977)

10. KISS

1973 wurde die heute weltberühmte Band KISS von Gene Simmons, Paul Stanley, Ace Frehley und Peter Criss in New York City gegründet. Aufsehen erregte die Hard und Glam Rock sowie Heavy Metal Band am Anfang vor allem durch ihre individuell geschminkten Gesichter, die auffälligen Kostüme und die wilden Bühnenshows. Jedes Mitglied hat eine eigene Maskierung: The Cat, The Spaceman, The Starchild, The Demon.

Im Jahre 72‘ lernten sich der Grundschullehrer Gene Klein alias Gene Simmons und der Taxifahrer Stanley Eisen alias Paul Stanley kennen und entschieden sich, zusammen Musik zu machen und eine Band zu gründen. Erst kam Schlagzeuger Peter Criss und dann im Januar 1973  Paul „Ace“ Frehley als Leadgitarrist dazu. Im gleichen Monat änderte man den Gruppennamen und die Band nannte sich fortan KISS. Bereits kurz, nachdem durch Schallplattenverkäufe auch in Deutschland das Logo der Band mit den blitzförmigen Buchstaben „S“ bekannt wurde, kam Kritik an der Gestaltung auf. Der Vergleich mit der von den Nationalsozialisten als Zeichen für die Schutzstaffel SS verwendeten Sieg-Rune war ähnlich und sorgte für heftige Diskussionen. Im August 1980 gab dann die deutsche Plattenfirma „Phonogram“ bekannt, dass die Gruppe zumindest in Deutschland ein umgestaltetes Logo für die Vermarktung benutzen werde. 

Am 5. Februar 1974 startete die Band ihre erste Tournee durch Nordamerika mit einem Konzert im kanadischen Edmonton. Am 18. Februar 1974 erschien das Debütalbum „Kiss“. Das „Böse-Jungs“ Image sorgte für massenhaft Verkäufe von Merchandise, alleine 1980 konnten KISS damit 100 Millionen US-Dollar umsetzen. Mit ihrer Karriere wuchsen auch die Spannungen innerhalb der Gruppe. Im September 1978 wurden gleichzeitig vier Soloalben der Bandmitglieder veröffentlicht. Auf diesen Alben hatten die Musiker die Gelegenheit, ihre jeweiligen musikalischen Vorlieben auszuleben. Frehleys Album war das erfolgreichste und brachte den einzigen Radiohit aller vier Projekte hervor: „New York Groove“.

Um ihr Album „Lick it up“ besser zu vermarkten, beschloss die Gruppe 1983, bei einem Live-Auftritt im Musiksender MTV ungeschminkt aufzutreten. Dieser Auftritt erzielte die beabsichtigte Wirkung und das Album verkaufte sich besser als die beiden Vorgänger. Die Tour, die auf das Album folgte, war erfolgreich, allerdings hatte der neue Gitarrist Mark St. John mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Da er an Morbus Reiter erkrankt war, konnte er während der Konzerte in Europa nicht spielen und wurde durch Bruce Kulick vertreten. Durch die ständigen Ausfälle sah sich die Band dazu gezwungen, Mark St. John zu feuern. Somit wurde Bruce Kulkick festes Mitglied der Band. Mit Kulkick an Board, veröffentlichten Kiss in der zweiten Hälfte der 80er weitere Alben.

Während KISS, gemeinsam mit Bob Ezrin, in den 90ern voll in den Planungen für das Album "Revenge" steckte, erfuhr Schlagzeuger Eric Carr, dass er an Krebs litt. Er verstarb am 24. November 91‘ und hinterließ eine unvollständige Band. Eric Singer übernahm seinen Platz am Schlagzeug. Das Album, das im Mai 1992 erschien, schaffte es in die Top Ten der Charts. Seit 2000 tourte die Band immer wieder durch die ganze Welt.

KISS - Rock And Roll All Nite [ Cobo 1/26/76 ]
KISS - Rock And Roll All Nite [ Cobo 1/26/76 ]

11. Fleetwood Mac

Der Schlagzeuger Mick Fleetwood spielte im Laufe der 60er in diversen Blues- und Bluesrock-Bands, wobei er den Gitarristen Peter Green kennen lernte. Später schloss er sich dann mit Green zusammen und holte wenig später den Bassisten John McVie dazu. Aus Micks und Johns Nachnamen entstand der Gruppenname: Fleetwood Mac.
Gleich ihre erste LP stürmte die Charts. Entscheidend für den eigenen Stil war das große Talent Peter Greens, der viele Songs komponierte. Drogenmissbrauch und starke Selbstzweifel brachten Green jedoch 1970 dazu, die Band zu verlassen.

Wiederholt wechselte die Besetzung, der Stil entwickelte sich zu zeitgemäßem und kommerziellem Rock. Die Freundin des neuen Gitarristen Lindsey BuckinghamStevie Nicks, und McVies Gattin Christine kamen als Sängerinnen dazu, und mit ihnen erschien 1977 der Megaseller "Rumours". Nach einer jedoch enttäuschenden Konzerttour widmeten die Musiker sich ab 1980 jeweils eigenen Projekten. 

97‘ fand ein Reunion-Konzert in Burbank, Kalifornien, sowie eine anschließende Tournee durch Nordamerika statt. Diese Konzerte waren die letzten offiziellen Konzerte der Band zusammen mit Christine McVie bis zum Herbst 2014. 1998 erfolgte die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame.

2002 fanden sich John McVie, Fleetwood, Buckingham und Nicks wieder gemeinsam im Studio ein und nahmen das im April 2003 erschienene Album „Say You Will" auf. Es folgte eine Tournee durch Europa und die USA. Ab 2009 tourte die Band in der Besetzung Mick Fleetwood, John McVie, Stevie Nicks und Lindsey Buckingham auf ihrer „Unleashed“-Tournee wieder zusammen durch die Welt. Erste Songs eines angekündigten Studioalbums wurden auf der 2013er Tour gespielt, darunter „Without You“, das bereits 74‘ geschrieben, aber nie veröffentlicht worden war. Im April 2018 wurde bekannt, dass Lindsey Buckingham die Gruppe wegen Streitigkeiten über eine geplante Tournee verlassen hat.  An seiner Stelle traten Mike Campbell und Neil Finn in die Band ein und gingen mit den übrigen Musikern noch einmal auf Welttournee.

Fleetwood Mac - Dreams (Official Music Video)
Fleetwood Mac - Dreams (Official Music Video)

12. Creedence Clearwater Revival

Im unweit von San Francisco gelegenen El Cerrito schlossen sich 1959 die Brüder Tom und John Fogerty, beide Gitarristen und später auch Sänger, mit dem Bassisten Stuart Cook und dem Drummer Doug Clifford zu einer High School-Band zusammen. Als sg. „Blue Velvets“ spielten sie auf kleineren Veranstaltungen Instrumentalversionen gängiger Hits. Nach dem Schulabschluss verloren die vier sich zunächst aus den Augen, fanden aber 1964 wieder zusammen, um einige Demosongs aufzunehmen. Diese haben sie dann dem Label Fantasy Records vorgestellt, und direkt einen Plattenvertrag bekommen. Die erste Veröffentlichung erfolgte unter dem äußerst unglücklich gewählten Namen „Golliwogs“, den die Plattenfirma zu verantworten hatte.

Die entscheidende Trendwende trat 1967 ein, als John Fogerty, der neben der Gitarre auch Klavier und Orgel spielte, die künstlerische Leitung übernahm. Der Song "Walk On The Water" eröffnete einen lange Reihe großer Hits. 

Doch zunächst brauchte man einen vorzeigbareren Namen. Aus dem Wort "Glaube" (Creed), dem Vornamen eines Freundes (Credence), der Biermarke Clearwater und der Freude über die wiedererlangte Autonomie bezüglich ihrer Benennung (Revival) entstand der Bandname. Seit ihrer ersten LP, die 1968 erschien, begeisterten sie ein Massenpublikum. Desto größer John Fogertys Einfluss wurde, desto stärker entwickelte sich der Sound der Band, der ab 69‘ gerne als "Swamp Rock" bezeichnet wurde. Mit "Green River" begann im selben Jahr die kreative Hochphase von CCR.

Nach der Welttourneen 1970 stiegen die Platten-Verkaufszahlen in Millionenhöhe. Ihre Popularität nutzten CCR, um der Bürgerrechtsbewegung bei Benefizkonzerten eine hörbare Stimme zu geben. 

Doch in der Band kriselte es zunehmend. Die kreative „Alleinherrschaft“ des jüngeren Fogerty-Bruders veranlasste den Ausstieg seines Bruders Tom Anfang der 70er Jahre. Die Arbeitsteilung auf "Mardi Gras" sollte eigentlich das Problem lösen, machte alles aber nur noch schlimmer, weil es der Platte an stilistischer Geschlossenheit und Hitpotenzial fehlte. Im Sommer 1972 lösten die drei verbliebenen ihre Band endgültig auf. Es wunderte wenige, dass später nur John Fogerty eine erwähnenswerte Solokarriere hinlegte

Creedence Clearwater Revival - Fortunate Son - Live 1969
Creedence Clearwater Revival - Fortunate Son - Live 1969

13. Lynyrd Skynyrd

Die US-amerikanische Rockband Lynyrd Skynyrd, gehört zu den wichtigsten Vertretern des Southern Rock, der vor allem in den 70er Jahren populär war. Die Band wurde 1964 in Jacksonville (US-Bundesstaat Florida) gegründet. Die Band, die anfangs hauptsächlich im Süden der USA auftrat, konnte 1968 ihren ersten größeren Erfolg bei einem Wettbewerb verbuchen, als sie eine Single-Produktion im Studio gewann. Die Single selbst floppte jedoch. Nachdem Lynyrd Skynyrd als Vorgruppe durch die Vereinigten Staaten tourte und Demos produzierte, wurde der Titel „Free Bird“ ihr erster großer Erfolg. Mit ihrem Album „Second Helping“ erreichten die Musiker schließlich Platz 12 in den US-Charts und erhielten mehrfach Platin. Aus diesem Album stammt auch der Hit „Sweet Home Alabama“.

Zur Popularität hatten neben dem Hit „Free Bird“ auch die Auftritte als Vorgruppe für The Who stark beigetragen. Kurz nach der Veröffentlichung ihres sechsten Albums „Street Survivors“, war die Band im Flugzeug auf dem Weg von Greenville nach Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana.  Am Ende des Fluges fielen aufgrund von Treibstoffmangel beide Triebwerke aus. Die Maschine stürzte nur wenige hundert Meter von einem Flugplatz entfernt in ein Waldgebiet. Ein Jahr später gab ein Gericht menschlichem Versagen der Crew die Schuld. Während Ronnie Van Zant (Gesang und Songwriting), Steve Gaines (Gitarre), dessen Schwester und der Bandmanager Dean Kilpatrick bei dem Unglück ums Leben kamen, überlebten die übrigen Bandmitglieder schwer verletzt. Das Cover des Albums „Street Survivors“ zeigte zunächst noch die Band inmitten von Flammen. Dies wurde später aus Respekt vor den Opfern ersetzt. Trotz, oder vielleicht auch wegen dieses dramatischen Unfalls, war das Album einer der größten Erfolge von Lynyrd Skynyrd. In den britischen Charts erreichte es Platz 13, in den US-amerikanischen LP-Charts den fünften Platz. 

Der Flugzeug-Absturz kam einer Bandauflösung gleich. Aus dem Rest der Gruppe entstand die „Rossington-Collins-Band“. Zwischen 1980 und 82' brachte sie zwei Alben heraus.
Zehn Jahre später, formierte sich die Gruppe Lynyrd Skynyrd neu. Es kamen der Bruder des verstorbenen Ronnie Van Zant – Johnny Van Zant (Gesang) – hinzu, Gary Rossington (Gitarre), Billy Powell (Keyboard), Ed King (Gitarre), Leon Wilkeson (Bass) und Randall Hall (Gitarre). Was zunächst nur als Revival-Band für eine Reunion-Tour gedacht war, auf der 32 Konzerte gespielt werden sollten, erwies sich schließlich so erfolgreich, dass die neue Lynyrd Skynyrd-Band 1988 das Live-Doppel-Album „Southern by the Grace of God – Lynyrd Skynyrd Tribute Tour“ herausbrachte.

Seither erschienen regelmäßig neue Album-Veröffentlichungen, bei denen der Southern Rock und die  Erinnerung an die verunglückten Bandmitglieder aufrechterhalten werden.
Am 13. März 2006 wurde die Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Lynyrd Skynyrd - Sweet Home Alabama - 7/2/1977 - Oakland Coliseum Stadium (Official)
Lynyrd Skynyrd - Sweet Home Alabama - 7/2/1977 - Oakland Coliseum Stadium (Official)

14. The Clash

Die im Jahr 1976 gegründete Band The Clash stammt aus England und war eine der ersten großen britischen Punkbands. Zu den wichtigsten Mitgliedern von The Clash gehörten Joe Strummer, Mick Jones, Paul Simonon und Nicky „Topper“ Headon. Für den Sound der Band besonders elementar war der bellende und beißende Gesang von Joe Strummer, der in punkto Aggressivität und Durchsetzungskraft in den 70er Jahren neue Maßstäbe setzte.

Den Durchbruch in England schaffte die Band bereits im Jahr 1977 mit der Veröffentlichung ihrer Debütplatte „The Clash“. Das in London aufgenommene Album umfasst 14 Songs und gilt heute als ein Meilenstein der Pop- und Rockgeschichte mit Songs wie „White Riot“„London's Burning“ und „I Fought The Law“. Mit der Veröffentlichung des dritten Albums, „London Calling“, im Jahr 79‘ erreichten The Clash den künstlerischen Höhepunkt ihrer Bandkarriere. Verglichen mit den beiden ersten Alben ist „London Calling“ musikalisch noch vielseitiger und eingängiger. Die 19 Songs des Albums beschäftigen sich thematisch mit verschiedenen gesellschaftlichen Problemen wie Arbeitslosigkeit, Rassenkonflikte und Drogenmissbrauch. Das Album wurde weltweit mehr als 5 Millionen Mal verkauft und vom Musikmagazin „Rolling Stone“ im Jahr 2003 auf Platz 8 der besten Platten aller Zeiten gewählt.

In den folgenden Jahren veröffentlichten The Clash die Alben „Sandinista!“„Combat Rock“ und „Cut The Crap“ konnten aber nicht mehr an die großen Erfolge der ersten drei Bandjahre anknüpfen. Nach einer Festivaltour quer durch Europa rief Joe Strummer im Herbst 1985 die Mitglieder der Band zusammen und beschloss mit ihnen, die Band aufzulösen.

Im Frühjahr 1991 erlebte der Klassiker „Should I Stay Or Should I Go“ nochmals einen großen Erfolg und eroberte die obersten Plätze der Charts, als er für eine Werbekampagne der Jeans-Marke Levi’s eingesetzt wurde.

Im Dezember 2002 starb Joe Strummer überraschend an einem angeborenen und zu Lebzeiten nicht festgestellten Herzfehler.

The Clash Live in München 1977
The Clash Live in München 1977

15. Black Sabbath

Im Jahr 1968 verließen zwei Musiker, deren Namen kaum noch jemand kennt, die „Polka Tulk Blues Band“. Die verbliebenen Bandmitglieder, Sänger Ozzy Osbourne, Gitarrist Tony Iommi, Bassist Terence "Geezer" Butler und Drummer Bill Ward benennen sich zunächst in „Earth“ um, bevor im Spätsommer 1969 ein düsterer Wheatley-Roman und die räumliche Nähe ihres Proberaumes zu einem Horrorkino sie zu ihrem endgültigen Bandnamen inspirierten: Black Sabbath.

Das innerhalb von drei Tagen aufgenommene Album "Black Sabbath" enthielt schwere und düstere Töne und ziemlich finstere und sadistischen Texte. 1970 gelang Black Sabbath mit „Paranoid“ eines der erfolgreichsten Alben des Jahres.

Black Sabbath wurden schnell zu einem Hauptfeindbild christlicher Aktivisten, während ernsthaft agierende Satanisten, wie zum Beispiel die Okkultrocker von Black Widow, weitgehend unbeachtet blieben. Die Band wurde trotzdem immer populärer. Längere Tourneen und künstlerischer Leistungsdruck waren für die Musiker bald nur noch mit Hilfe diverser Drogen zu ertragen. Das wirkte sich stark auf ihre Musik aus, die bis zu ihrer siebenten Platte immer psychedelischer aber weniger „heavy“ wurde. Ozzys anschließende Solokarriere half seinen Fans, seinen Ausstieg zu verschmerzen. 

Zwei Jahre nach seinem Ausstieg kam die Rettung für die Band: Der vorherige Rainbow-Sänger Ronnie James Dio brachte nicht nur eine kräftige Stimme mit, sondern auch neue Ideen. Das Album "Heaven And Hell" ließ alte Tugenden wieder aufleben. Die Zusammenarbeit hielt allerdings nicht einmal drei Jahre.

Nach diversen Besetzungswechseln - und Intermezzi mit den vormaligen Deep Purple-Sängern Ian Gillan und Glenn Hughes sowie dem späteren Badlands-Shouter Ray Gillen - übernahm 1987 Tony Martin das Mikrophon. Die düsteren Balladen der Folgealben fanden wieder Anklang bei den Fans. 

Erste Auftritte in der 1969er Urbesetzung sorgten für Spekulationen, ob diese wieder dauerhaft zusammenfinden könnte. 1997 war es schließlich soweit. Die "Reunion" war geglückt und brachte ein paar größere Tourneen hervor, die zeigten, dass das Quartett noch gut zusammen agieren konnte. Mit dem 2013 veröffentlichten Album "13" machten Black Sabbath die Fangemeinde wieder glücklich, da es ein "richtiges" Sabbath-Album wurde, welches von Rick Rubin produziert wurde. Der Lohn der Arbeit war die Nr.1 Platzierung in den Charts.

Im März 2015 sagte Sharon Osbourne, Ehefrau von Ozzy Osbourne, in einem Trailer zu dem angekündigten Konzert "Ozzfest Japan" im November 2015, dass das  Black Sabbaths „Lebwohl“ wird. Kurze Zeit später wurde der Auftritt jedoch abgesagt und durch eine "Ozzy Osbourne & Friends Show" ersetzt. Im September 2015 gab die Band dann bekannt, dass die Abschiedstour „The End“ im Januar 2016 starten werde - das Abschlusskonzert in ihrer Heimatstadt wurde als Live-Album ("The End (Live in Birmingham)") auf Blu-Ray & Co festgehalten und zeigt was für eine Wahnsinns-Energie, die legendären Metal-Pioniere bis zum Schluss hatten.

BLACK SABBATH - "War Pigs" (Live Video)
BLACK SABBATH - "War Pigs" (Live Video)
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